Kraftrad
„Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei.“
So der bekannte Slogan einer Bank, der durchaus mehr bedeutet als ein oberflächlicher Werbeslogan. Dahinter steht die These, dass Menschen etwas Herausragendes leisten und erreichen können, wenn sie um Sinn und Zweck wissen.
Für die Umsetzung eines Vorhabens stellt eine Bank Geld bereit.
Wir fragen darüber hinaus mit unserem Kraftrad grundsätzlicher:
Was gibt uns Kraft, Antrieb, Orientierung für unser Tun?
Was ist uns Kraftquelle und Wegweiser?
„Alles vermag ich durch den, der mich stärkt.“ (Phil 4,13)
Pfingsten ist ein kirchliches Fest, an dem verängstigte, kraftlose Menschen vom Geist Gottes angerührt werden und neu aufbrechen, Kraft schöpfen, einen neuen Antrieb bekommen.
Jesus selbst zitiert den Propheten Jesaja, wenn er beschreibt, was ihn antreibt:
„Er [Gott] hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.“ (vgl. Lk 4,18f)
Und ich? Was treibt mich an? Was gibt mir Kraft, wenn Kopf, Arme und Beine lahm sind? Was brauche ich, wenn ich schwach bin? Was ist meine Kraftquelle? Wem bin ich eine Kraftquelle?
Insbesondere in den Schwächen will Gott mit uns sein und uns Kraft geben. Dazu ein Wort des Hl. Ignatius von Loyola:
„Wenige Menschen ahnen,
was Gott aus ihnen machen würde,
wenn sie sich ihm ganz überließen.“
FEUER!
„Man zündet auch nicht eine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet sie allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ (Mt 5,15f)
Wofür brennst Du? In welchem Licht willst Du erstrahlen? Wie möchtest Du von anderen Menschen gesehen werden?
Jeder von uns hat etwas, das ihn auszeichnet und für andere liebenswert macht. Dies kann sogar eine Schwäche sein. Für Petrus Ceelen sind es sogar gerade unsere Schwächen, für die andere Menschen eine Schwäche haben.
Seien wir mit dem, was wir sind und haben, ein Licht für die Welt, für unsere Mitmenschen, für unsere Liebsten.
Zünde Dein Licht an.
POWER!
„Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott. Ich habe dich stark gemacht, ja ich habe dir geholfen und dich gehalten mit meiner siegreichen Rechten.“ (Jes 41,10)
Was macht Dich stark? Worauf kannst Du Dich verlassen? Was oder wer ist Dein Powerriegel, wenn Du Anstrengungen auszuhalten und zu bewältigen hast?
Jeder von uns kennt Phasen, in denen wir schnell Power brauchen. Und jeder kennt kurzfristige Kraftquellen – sei es ein Powerriegel kurz vor dem Training oder nach einem langen Arbeitstag, der Powernap in der Mittagspause, die aufmunternde Nachricht eines Freundes oder einer Freundin vor einer Prüfung.
Wo und für wen bin ich ein Powerriegel?
Wer oder was ist mein Powerriegel?
PRÄSENT!
„Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.“ (vgl. Mt 3,17)
Du selbst bist ein Geschenk und eine unerschöpfliche Kraftquelle. Wahrscheinlich haben Deine Eltern nach der anstrengenden und schmerzhaften Geburt gelächelt, als sie Dich zum ersten Mal im Arm hielten. Bereits zu dem Zeitpunkt hast Du Menschen glücklich gemacht und warst ein Geschenk. Einer, der immer Freude an Dir hat, ist Gott. Denn was auch immer Du tust und an Schuld auf Dich lädst: Gott hasst die Sünde, aber er liebt den Sünder!
Wem kannst Du ein Geschenk sein? Wer oder was ist ein Geschenk für Dich? Deine Eltern, Deine besten Freunde, Dein/e PartnerIn, Dein Glaube?
SCHUB!
„Er gibt dem Müden Kraft, dem Kraftlosen verleiht er große Stärke. Die auf den Herrn hoffen, empfangen neue Kraft, wie Adlern wachsen ihnen Flügel. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt.“ (vgl. Jes 40,29+31)
Wer hat nicht schon einmal kurz vor der Prüfung bzw. kurz vor dem Wettkampf Traubenzucker eingeworfen? So wie uns Traubenzucker schnell wachmachen und Energie bereitstellen kann, so können Dir auch positive Gedanken einen Schub für Deine Aufgaben und für den Tag geben. Viele Menschen schöpfen täglich Kraft aus ihren positiven Gedanken und Glaubenssätzen.
Als Christen können und dürfen wir uns immer wieder neu und bewusst an die göttliche Zusage erinnern:
Ich bin geliebt und Gott glaubt an mich!
LÄCHELN!
„Strahlende Augen erfreuen das Herz.“ (Sprichwörter 15,30a)
Wer freut sich nicht, zu Hause mit einem lächelnden Blick durch den oder die PartnerIn empfangen zu werden? Wen erfreut es nicht, wenn der oder die KassiererIn lächelnd einen schönen Tag wünscht oder eine fremde Person ihm oder ihr einen lächelnden Blick beim Vorübergehen schenkt?
Ein Lächeln können wir immer wieder neu verschenken. Auch kann es mir selbst Kraft schenken: Wer heute ein Lächeln verschenkt, bekommt vielleicht auch eines zurück. Lächeln erfreut uns. Lächelnde Menschen können aufmuntern und Kraft schenken.
Lächle und spende Kraft! Lass Dich von einem Lächeln erfreuen und beschenken!
HEILIG!
„So ist es mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, ohne zu bewirken, was ich will, und das zu erreichen, wozu ich es ausgesandt habe.“ (Jes 55,11)
Ein Wort, einmal gesprochen, wirkt. Wer kennt nicht ein im Streit gesprochenes zorniges Wort, das dann zerstörerische Kraft freisetzt? Selbst wenn es nicht so scharf gemeint war, kann es so hart treffen, dass es nicht mehr ungeschehen gemacht werden kann.
Zugleich gibt es auch die gegenteilige Erfahrung. Welche Worte haben mich im positiven Sinne getroffen? Ein überraschendes und unerwartetes „Danke“? Das erste „Ich liebe dich“ von Deinem oder Deiner PartnerIn? Oder wenn das Kind das erste Mal Mama oder Papa sagt?
Worte können einen bewegen, beflügeln, beleben oder aber auch verletzen und töten.
Suchen wir nach Worten, die uns bewegen und Kraft geben. Bleiben wir aufmerksam für das Gute und Wohlwollende, das zu uns gesprochen wird – vielleicht sogar von Gott im Bibelkeks.
ANTRIEB!
„Die Liebe Christi treibt uns an.“ (vgl. 2 Kor 5,14)
Was treibt mich an? Was ist meine Motivation, jeden Tag aufzustehen und mein Leben zu leben? Welchen Träumen jage ich hinterher?
Jeder Mensch hat verinnerlichte Motive, die ihn zu Handlungen antreiben. Motive können beispielsweise Leistung, Macht, Besitz, Erfolg, aber auch Allgemeinwohl, Gerechtigkeit oder Liebe sein.
Suchen wir nach unseren inneren Antreibern, die manchmal so unbewusst sind wie der ein Windrad antreibende Wind. Lassen wir uns anstecken von guten Motiven anderer – beispielsweise von dem Motiv Gottes, mit uns Menschen eine Welt zu gestalten, in der Gerechtigkeit und Freiheit anstelle von Unrecht und Neid herrschen.
Gebet
Atme in mir,
du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges denke.
Treibe mich,
du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges tue.
Locke mich,
du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges liebe.
du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges hüte.
Hüte mich,
du Heiliger Geist,
dass ich das Heilige nimmer verliere.